von Lars Meyer

Kennst du diese Phasen im Leben, bei denen man manchmal einfach trotzig ist? Sicher, als Kind hast du bestimmt schon mal erlebt, wie du trotz allem vielleicht guten Raten und Zusprechen von außen etwas anderes wolltest und das auch lautstark vertreten hast. Vielleicht war es das Spielzeug oder die Süßigkeit, die du gerne haben wolltest. Oder das Thema Aufräumen oder das immer viel zu frühe Ins-Bett-gehen…

Aber auch im Erwachsenenleben erleben wir das immer wieder, dass Trotz scheinbar Teil unseres Lebens ist. Und das steht uns auch immer mal wieder im Weg. „Aus Prinzip“ mach ich das so und nicht anders. Trotz kann sehr anstrengend sein, wenn man sich mit ihm beschäftigt.

Aber manchmal, so lerne ich es gerade, ist trotz auch etwas Gutes. Ein sehr deutliches Beispiel ist ein Deich, der dem Hochwasser trotzt und die Menschen auf der anderen Seite vor Zerstörung bewahrt. Und da kommt mir ein Psalm in den Sinn, der mich seit vielen Jahren begleitet. Da betet Asaf: "Dennoch bleib ich stets bei dir. Denn du hältst mich bei deiner rechten Hand. Du leitest mich mit deinem Rat und nimmst mich am Ende in Ehren an.“ In den Versen davor betet er, dass er so viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt sieht, die er nicht verstehen kann. Über 20 Verse beschreibt er das und redet sich dabei für mein Verständnis auch ein wenig in Verzweiflung, Unverständnis und Zweifel. Wie kann das alles sein?!

Aber er bleibt trotzig, bleibt dem entgegengesetzt standhaft und weiß darum, dass Gott da ist und an seiner Seite steht. Dennoch! Auch, wenn es sich nicht immer so anfühlt und aussieht. Gott ist da!

Der November ist für mich irgendwie ein komischer Monat - da ist’s schon ziemlich dunkel und die Adventszeit mit all seinen Lichtern lässt noch auf sich warten. Aber vielleicht ist die Botschaft dann genau richtig: Auch wenn es dunkel scheint, bleiben wir dennoch bei diesem Gott, der uns hält und leitet.