Jesus sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." (Johannes 14,6)
Du hast diesen Satz bestimmt auch schön manches Mal gehört. Ich habe den Satz immer so verstanden:
Es gibt den einen Weg gibt - und wehe ich verpasse ihn.
Es gibt die eine Wahrheit - und wehe ich habe etwas falsch verstanden.
Es gibt das eine Leben - und ehrlich gesagt: ich werde es wohl nie finden.
Wenn
ich zu Hause ein paar Minuten zu Fuß gehe, dann habe ich diese Aussicht
auf die Weite der Berge. Schau dir das Bild an. Mein Haus steht dann
irgendwo da mit im Tal unten. Dort oben fühle ich mich erhaben und allem
etwas weiter weg - vor allem den Schwierigkeiten.
Meinem
Verständnis nach zeigt uns Jesus mit seinem Vers eine Weite, die ich
kaum ahne. Weg, Wahrheit und Leben führen mich in die Weite - nicht in
die dunkle Ecke der Angst.
Wenn
Jesus sagt, dass er der Weg ist, dann sagt er nicht: "Ich bin der
moralisch richtige Weg." Jesus sagt: Wo immer du dich befindest, ob du
auf Gott zugehst oder von ihm weggehst - "Ich bin der Weg." Auf welcher
Reise du dich auch befinden magst: Jesus ist der Weg. "Ich bin der Weg."
Das ist doch irre. Jesus ist mit uns auf den verkehrten Wegen, denn er
wird dich niemals verlassen. Kannst du das glauben? Selbst dein Weg ist
ihm nicht zu verkehrt. Der Weg ist ER.
Jesus
sagt, dass er die Wahrheit ist. Er sagt nicht: "Du musst alles
verstehen." Ich erlebe viele Menschen, die mir zu verstehen geben: Wenn
du es so siehst, dann ist es richtig. Aber hierbei geht es oft um
"Sachen". Es geht um Sachen, wie Umwelt, oder Miteinander, oder
verschiedene Auffassungen von irgendwas. Da kann ich mich dann Meinungen
anschließen oder auch nicht. Was meint Jesus? Er ist die Wahrheit. Das
heißt, die Wahrheit ist keine Sache, sondern eine Person. Das ist nahezu
unerträglich. Denn einen Person kann ich nicht wegdiskutieren. Und was
Jesus von sich gegeben hat, ist radikal. Wer sich der Wahrheit
anvertraut, der vertraut sich Jesus an. Es steht allen gut an hier zu
unterscheiden: Wir sind Anhänger von Jesus - der Wahrheit. Aber wir sind
nicht Anhänger von "Wahrheiten", also von Meinungen von oder über
irgendwelche Sachen.
Jesus
sagt, dass er das Leben ist. Er sagt nicht: "Du musst genau so Leben,
sonst..." Manche verstehen das so, und ihr Leben wird dadurch krampfig.
Es ist ein Leben, gezeichnet von Angst vor Leuten oder Gott. Es ist nur
ein wenig anders zu verstehen: "Lebe so, und das Leben wird dir zur
Erfüllung." Es ist positiv zu verstehen. Wer Gottes Güte erkennt, lebt
ein Leben, wie es Jesus vorschlägt. Seine Weisungen führen uns nicht in
die Irre, sondern zur Erfüllung. Jeder DARF anders leben - aber wenn es
dann keine Erfüllung gibt, sollte man sich auch nicht wundern. Das ist
wie beim Aufbau meiner neuen Zuckerwattemaschine. Wenn ich sie nicht
anweisungsgemäß behandle, dann wirds nichts mit Zuckerwatte.
Und
trotzdem bleibt hier: ER ist der Weg. Der Weg ist immer unter unseren
Füßen. Und der Weg ist ER. Vertraue dem Weg und laufe nur voran. Jesus
wird dir begegnen, damit du schlussendlich zum Leben nach diesem Leben
kommst, ob mit Zuckerwatte, oder ohne; aber hoffentlich mit guter
Aussicht in die Weite.